Failover-Lizenzserver
In der Lizenzverwaltungsumgebung können Client-Computer an mehrere Lizenzserver weitergeleitet werden, um ein Pseudo-Failover oder eine Sicherungsumgebung zu erstellen. Dies ermöglicht es, diese Client-Computer mit minimalen Ausfallzeiten zu einem zweiten Lizenzserver umzuleiten.
Um eine Failover-Umgebung zu erstellen, benötigen Sie zwei separate Lizenzmanagerserver, Windows, UNIX oder Linux, jeder mit der gleichen installierten Version des Lizenzmanagers. Auf den Client-Computern wird das Failover mit ArcGIS Administrator oder durch das Festlegen einer Umgebungsvariable erstellt.
Das hier beschriebene Failover-Setup bietet keine 100 Prozent Betriebszeit. Die Clients müssen ihre Arbeit speichern, die Anwendung beenden und neu starten.
Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel zur Veranschaulichung des Konzepts:
Unternehmen X hat Lizenzserver in Dallas und Redlands, beide mit ArcGIS 10-Lizenzen. Der Lizenzserver in Dallas hat sieben Lizenzplätze für ArcInfo. Der Lizenzserver in Redlands hat fünf Lizenzplätze für ArcInfo und einen Lizenzplatz für ArcPress. Das Ziel ist es, dass die Benutzer in Dallas per Failover auf den Redlands-Lizenzserver zugreifen können, wenn der Lizenzserver in Dallas ausfällt, und die Redlands-Benutzer per Failover auf Dallas zugreifen, wenn der Redlands-Lizenzserver ausfällt.
Der erste Schritt ist, sicherzustellen, dass auf die Lizenzserver von beiden Endbenutzerstandorten aus zugegriffen werden kann.
Sobald auf die Server zugegriffen werden kann, können Sie die Lizenzdateivariable auf jedem der Client-Computer verwenden, um die Failover-Umgebung zu erstellen.
Die Benutzer in Dallas legen in ArcGIS Administrator Folgendes im Lizenzmanager-Eintrag fest:
dallas;redlands
Die Benutzer in Redlands legen in ArcGIS Administrator Folgendes im Lizenzmanager-Eintrag fest:
redlands;dallas
Wenn Sie diese Lizenzserver als Umgebungsvariablen festlegen, verwenden Sie das folgende Format:
Name: ARCGIS_LICENSE_FILE Value: @dallas;@redlands
Weitere Überlegungen
- Sobald sich eine Client-Anwendung, z. B. ArcMap, an einen bestimmten Lizenzserver bindet, kann sie nur Lizenzen von diesem Server verwenden. Wenn in dem oben erwähnten Beispiel die Anwendung an den Lizenzserver in Dallas gebunden ist, kann sie die auf dem Redlands-Lizenzserver verfügbare ArcPress-Erweiterung nicht verwenden.
- Wenn Clients, die ein Failover zu einem zweiten Lizenzserver ausführen, bestimmte Erweiterungen benötigen, die sie auf ihrem primären Lizenzserver hatten, müssen diese Erweiterungen auf dem sekundären Lizenzserver verfügbar sein.
- Wenn ein Lizenzserver ausfällt, werden die Client-Computer nicht automatisch an den sekundären Lizenzserver umgeleitet. Stattdessen empfängt jeder Client eine Meldung, dass die Verbindung zum Lizenzserver verloren gegangen ist und dass fünfmal in 2-Minuten-Intervallen versucht wird, die Verbindung erneut herzustellen. Der Benutzer hat dann zwei Optionen:
- Weiter mit der Software arbeiten und hoffen, dass die Lizenzmanager-Verbindung wiederhergestellt wird. Wenn der Lizenzmanager innerhalb von 10 Minuten repariert wird, stellt die Client-Software automatisch erneut eine Verbindung her.
- Das Projekt speichern und die Anwendung schließen. Die Anwendung erneut öffnen und weiterarbeiten.
Wenn die Anwendung erneut geöffnet wird, überprüft sie den ersten Lizenzserver in der Liste und führt dann ein Failover zum zweiten Lizenzserver durch, wenn der Erste immer noch nicht funktioniert.