Überblick über Flurstücke
Dieses Thema gilt nur für ArcGIS for Desktop Standard und ArcGIS for Desktop Advanced.
Flurstücke bestehen aus allen Dokumenten, Karten und Informationen, die die Rechte und Ansprüche in Bezug auf Land definieren. Flurstücke können in zwei Komponenten aufgeteilt werden:
- Eine Vermessungs- oder Katasterkomponente, die die Grenzen definiert, die das Land aufteilen (z. B. ein Vermessungsplan)
- Eine Eintragungskomponente, die die entsprechenden Eigentumsrechte, die Landnutzung, Flächenverteilung usw. beschreibt (z. B. eine Eigentumsurkunde)
Beim Vermessen neuer Flurstücke oder erneuten Vermessen bestehender Flurstücke müssen die Landvermesser die Eigentumsrechte, eventuelle Eigentumskonflikte und historische Vermessungen kennen. Katasterparzellen sollten zusammen mit ihren Vermessungsquellinformationen (Pläne) und entsprechenden Eintragungsinformationen (Eigentümer) aufbewahrt werden.
Grenznetzwerk
Eine Landparzelle, die durch mehrere gerade oder geschwungene Linien definiert wird, die ein Polygon bilden. Jede Linie stellt eine einzelne Flurstückgrenze dar und weist Dimensionen auf, die aus Messungen eines Landvermessers vor Ort abgeleitet werden. Bei einer Katastervermessung erfassen Landvermesser Landparzellen, indem eine Reihe von Beobachtungen oder Messungen um die Flurstückgrenze herum vorgenommen werden. Flurstücke nutzen gemeinsame Grenzen und Eckpunkte und bilden so ein Netzwerk aus Grenzen und Punkten.
Pläne
Landvermesser erstellen juristische Dokumente, die die vor Ort gesammelten Daten wiedergeben. In den USA werden diese Dokumente als Pläne oder Parzellierungspläne (plats) bezeichnet. Je nach Vermessung gibt es unterschiedliche Typen von Vermessungsplänen, z. B. Unterteilungspläne, Grundstückspläne und topographische Vermessungspläne.
Pläne enthalten genaue und juristische Beschreibungen der vermessenen Flurstücke. Diese Beschreibungen enthalten auch Informationen darüber, wie die physischen Begrenzungen, die die Flurstückgrenzen definieren, vor Ort identifiziert werden können. Eine Beschreibung einer Landparzelle aus dem Bestandsverzeichnis des Grundbuchs muss eindeutig und klar sein. Beschreibung aus dem Bestandsverzeichnis des Grundbuchs sind je nach Typ unterschiedlich, die zwei häufigsten Beschreibungen sind folgende:
- Eine Beschreibung aus dem Bestandsverzeichnis des Grundbuchs anhand einer Flächenreferenz, z. B. "Parzelle 3, Block 6 der Hangunterteilung in San Bernardino County"
- Eine Beschreibung aus dem Bestandsverzeichnis des Grundbuchs anhand einer Umfangsbeschreibung, z. B. eine Beschreibung anhand von Peilung und Entfernung und physischen Merkmalen: "Beginnend am Startpunkt, dann Nord 45° Ost 320,00 Fuß dann Nordwest 26° 200,00 Fuß"
Kataster
In einem Kataster sind Flurstücke mit Informationen zu den folgenden Aspekten der Landparzelle gespeichert:
- Eigentümer
- Ansprüche und Rechte, z. B. Abbaurechte
- Standort des Grundstücks, sowohl physisch als auch in Form der Postanschrift
- Einheitswert oder steuerliche Bewertung
- Landnutzung und Flächenverteilung
Eigentumseintragungen werden als Urkunden bezeichnet und enthalten Informationen zum Namen des Eigentümers und seiner Rechte. Die Adressinformationen enthalten die Adresse der Landparzelle und Informationen zu den Strukturen oder Verbesserungen der Landparzelle. Die Informationen zum Einheitswert oder zu steuerlichen Bewertung geben den geschätzten Wert des Lands wieder. Die Schätzung schließt auch den Wert von Gebäuden oder Verbesserungen der Landparzelle ein. Einträge zur Landnutzung und Flächenverteilung beschreiben die Nutzungsmöglichkeiten der Landparzelle, wie gewerbliche oder Wohnnutzung.
Koordinatenbasierte Führung eines Katasters
Traditionell haben Landvermesser die Flurstückgrenzen anhand von Peilung und Entfernung erfasst. Mit der Einführung hoch präziser GPS-Technologie (Global Positioning System) ist es bedeutend einfacher geworden, Koordinaten für die Standortbestimmung von Flurstücken zu verwenden. Genaue Koordinaten geben die beste Schätzung der tatsächlichen Position eines Punkts auf dem Boden wieder und enthalten auch Fehlerinformationen, die die Zuverlässigkeit der Koordinaten beschreiben. In einem koordinatenbasierten Kataster werden Flurstückgrenzen durch die Koordinaten der Flurstückecken definiert, zusätzlich zu oder anstatt von Peilung und Entfernung.
Herkömmliche Vermessungsmethoden, die zum Verschieben von Grundstücksgrenzen verwendet werden, können möglicherweise auf verschiedene Art und Weise interpretiert werden. Wenn verschiedene Landvermesser verschiedene Daten für die Neufestlegung von Grundstücksgrenzen verwenden, können Grenzstreitigkeiten entstehen. Eine Koordinatenangabe stellt dagegen eine eindeutige Position eines Punkts bereit, sodass der Punkt mithilfe von GPS schnell und genau verschoben werden kann. Um einen maximalen Vorteil aus der Verwendung von Koordinaten zu ziehen, muss ein System innerhalb des Katasters vorhanden sein, mit dem die Zuverlässigkeit und Genauigkeit von Koordinaten in einem Flurstückgrenznetzwerk eingestuft werden kann. Je genauer und zuverlässiger die Koordinatenangaben, desto höher ist ihre Gewichtung und ihr Einfluss bei der Bestimmung der Position der Grenze im Netzwerk.