Cache-Erstellung in Amazon EC2

Die Erstellung von ArcGIS-Karten-, -Image- und Globe-Service-Caches in der Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) unterscheidet sich vom Caching außerhalb der Cloud auf verschiedene Weise:

In diesem Thema werden die oben aufgeführten Faktoren näher erläutert.

Auswählen von Instanzgrößen und Preisen

Amazon EC2 bietet eine Reihe von Instanzgrößen und -spezifikationen. Für deren Nutzung fällt im einzelnen ein bestimmter Preis pro Stunde an. Größere Instanzen, insbesondere solche mit viel Arbeitsspeicher, können Kacheln sehr schnell erstellen. Kleinere Instanzen erstellen Kacheln langsamer, verursachen jedoch geringere Kosten.

Sie können den Cache in einem angefügten Amazon Elastic Block Store-Datenträger (EBS) mit einer leistungsstarken Instanz erstellen. Nach Abschluss des Caching können Sie den EBS-Datenträger trennen und an die reguläre Instanz anfügen (die kleiner und kostengünstiger sein kann). Die leistungsstarke Instanz, die Sie zum Caching verwendet haben, kann dann beendet werden. Auf diese Weise können Sie die Leistung der Cloud zum Cachen nutzen und müssen sich nicht auf eine relativ kostspielige Instanz festlegen, sondern diese nur so lange wie nötig verwenden.

Ihre Entscheidung ist möglicherweise ein Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Geschwindigkeit. Die Verwendung einer weniger leistungsfähigen Instanz mit niedrigeren Kosten pro Stunde ist nicht immer die wirtschaftlichste Wahl, da die Gesamtkosten des Cache von der Anzahl der für die Kachelerstellung aufgewendeten Stunden abhängt. Andererseits können sehr leistungsfähige Instanzen ebenfalls höhere Gesamtkosten verursachen: auch wenn das Caching weniger Stunden in Anspruch nimmt, bezahlen Sie einen höheren Preis pro Stunde.

Laut grundlegender Tests von Esri sind Amazon-Instanzen mit großem Arbeitsspeicher (High-Memory Extra Large (XL), High-Memory Double Extra Large (Zweifach XL) und High-Memory Quadruple Extra Large (Vierfach XL)) für das Caching am wirtschaftlichsten. Diese Empfehlung kann sich ändern, wenn Amazon die Preisschemen bzw. die Spezifikationen der Instanzen anpasst.

Mit einem kleinen Test-Cache (eventuell die Größe einer mittelgroßen Stadt) und einem benutzerdefinierten Amazon Machine Image (AMI) bzw. einer benutzerdefinierten Site-Vorlage können Sie unterschiedliche Instanztypen selbst relativ kostengünstig testen, um zu ermitteln, welcher für Ihren Cache am wirtschaftlichsten ist.

Leistungsfähige EC2-Instanztypen sind gut für geplante Cache-Aktualisierungen geeignet, da viele Aktualisierungs-Workflows sehr zeitkritisch sind.

Auswählen der Anzahl der beim Cachen zu verwendenden Karten-Service-Instanzen

Jede EC2-Instanz verfügt über eine bestimmte Anzahl von virtuellen CPU-Kernen. Diese Anzahl wird angezeigt, wenn Sie den Instanztyp über den Assistenten Launch Instance auswählen. Anhand der Anzahl der Kerne können Sie bestimmen, wie viele Instanzen des CachingTools-Geoverarbeitungs-Service für das Caching vorgesehen werden müssen. Wenn zu viele Service-Instanzen verwendet werden, sind die CPUs überlastet, während bei Verwendung von zu wenigen Service-Instanzen die CPUs unausgelastet sind.

Obgleich die optimale Anzahl durch Ausprobieren erzielt werden kann, ist es ein guter Ausgangspunkt, maximal 2n + 1 Instanzen des CachingTools-Service zuzulassen, wobei "n" für die Anzahl der virtuellen Kerne auf einer EC2-Instanz Ihrer Site steht. Beachten Sie, dass sich diese Empfehlung von der in der ArcGIS Server-Hilfe für lokale Umgebungen unterscheidet, bei der n+1 Instanzen als Ausgangspunkt vorgeschlagen werden.

Festlegen der Platzierung des Cache

Wie unter Strategien für den Datentransfer zu Amazon Web Services beschrieben, stehen mehrere Speichertypen zum Ablegen der Daten zur Verfügung. Wenn Sie den Cache zum ersten Mal erstellen, schreiben Sie ihn in einen EBS-Datenträger, der an die EC2-Instanz angefügt ist. Das ArcGIS for Server-AMI fügt standardmäßig einen 100 GB-Datenträger mit dem Namen "GIS-Daten" hinzu. Dieser Speicherplatz ist für den Cache gut geeignet, wenn der Datenträger groß genug ist. Wenn der Datenträger zu klein ist, müssen Sie einen anderen Datenträger erstellen und anhängen und ein Server-Cache-Verzeichnis darauf registrieren.

Erstellen Sie keinen Cache auf Laufwerk C der EC2-Instanz. Sollte die Instanz beendet werden, geht der Cache verloren.

Letztendlich können Sie eine Kopie des Cache nach Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) verschieben bzw. eine Kopie des Cache dort ablegen. Falls Sie lediglich eine Sicherung auf Amazon S3 beibehalten möchten, können Sie einen EBS-Snapshot erstellen. Ein Snapshot erstellt eine Sicherungskopie des Laufwerks in Amazon S3 auf effiziente Weise, und Sie können anhand des Snapshot schnell einen neuen EBS-Datenträger erstellen, falls der vorhandene Datenträger aus irgendeinem Grund fehlschlägt.

Sie können die Kacheln auch über Amazon S3 bereitstellen und als benutzerdefinierter Kachel-Layer mit einer JavaScript-, Flex- oder Silverlight-Anwendung darauf zugreifen. Der Vorteil bei dieser Methode liegt darin, dass die Kacheln nicht von der Ausführung eines Service abhängig sind und Sie optional Amazon CloudFront verwenden können, um die Bereitstellung der Kacheln über das Internet in allen Teilen der Welt zu beschleunigen. Wenn Sie Kacheln zu diesem Zweck nach Amazon S3 verschieben möchten, können Sie die Kacheln von Ihrem EBS-Datenträger mit Amazon Web Services APIs oder der Front-End-Anwendung eines Drittanbieters für Amazon S3 übertragen. Diese Möglichkeit besteht auch, wenn Sie den Cache außerhalb der Cloud erstellt haben.

9/12/2013