Editor-Tracking für Feature-Services

Anhand von Feature-Services kann verfolgt werden, wer Datenänderungen wann vornimmt. Diese Informationen werden direkt im Dataset in Feldern gespeichert.

Editor-Tracking ist eine Funktion von ArcGIS for Desktop, die vom ArcGIS-Server verwendet wird, um Bearbeitungen an Feature-Classes und Tabellen zu verfolgen. Editor-Tracking muss in ArcGIS for Desktop aktiviert werden.

  1. Klicken Sie im Kataloginhaltsverzeichnis mit der rechten Maustaste auf eine Feature-Class oder Tabelle, und klicken Sie auf Verwalten > Editor-Tracking aktivieren.
  2. Beachten Sie die angezeigte Meldung, und klicken Sie auf Ja. Dadurch werden automatisch Felder zum Verfolgen von Bearbeitungen erstellt (falls sie nicht schon vorhanden sind), und das Editor-Tracking wird aktiviert.

Die Editor-Tracking-Einstellungen müssen für jedes einzelne Dataset konfiguriert werden. Sie können einen Feature-Service auswählen, in dem Editor-Tracking nur für einige Layer aktiviert wurde.

Wenn Sie einen Feature-Service erstellen, bei dem Editor-Tracking verwendet wird, werden die Informationen zu den Editoren automatisch in den Feldern aufgezeichnet, die Sie in ArcGIS for Desktop definiert haben. Wenn Sie nachverfolgen, wer die Daten erstellt oder bearbeitet hat, werden Sie von der Anwendung zur Eingabe der ArcGIS-Server-Anmeldeinformationen aufgefordert, damit Sie einen Token mit diesen Informationen erhalten. Dieser Token wird an Anforderungen an den Feature-Service angehängt, um zu übermitteln, wer die Anforderungen gesendet hat.

Wenn ein nicht authentifizierter Benutzer auf einen Feature-Service mit aktiviertem Creator-Tracking zugreift, bleibt das Creator-Feld oder der Datumswert für neue Features leer, und das Editor-Feld oder der Datumswert für den letzten Bearbeiter wird auf leer eingestellt.

Szenarien für Editor-Tracking

Im Folgenden sind einige Beispiele dafür aufgeführt, wie Sie Editor-Tracking-Einstellungen verwenden können.

Verantwortlichkeit und Qualitätskontrolle

Wenn nachverfolgt wird, wer Änderungen vorgenommen hat und wann diese übernommen wurden, kann dies dabei behilflich sein, die Verantwortlichkeit und Qualitätskontrolle der Features durchzusetzen, die Sie der Datenbank hinzufügen. Sie können feststellen, wer für bestimmte Änderungen an der aktuellen Ansicht einer Datenbank verantwortlich ist, da verfolgt werden kann, wann und von wem ein Dataset zuletzt bearbeitet wurde. Wenn Sie die Archivierung aktivieren (Versionierung erforderlich), können Sie den vollständigen Verlauf der Änderungen abrufen, darunter Löschungen und den ursprünglichen Ersteller des Features.

Je nach Anwendungsanforderungen können der Ersteller des Features und das Erstellungsdatum des Features in diesem Szenario von Bedeutung sein oder nicht.

Nachverfolgen von Änderungen anhand von Zeitwerten

Um den Verlauf der Änderungen zu sehen, können Sie das Datum der letzten Bearbeitung und das Erstellungsdatum verfolgen. Auf diese Weise können Sie Trends identifizieren und Korrelationen mit dem Datum herstellen. Wenn Sie die Archivierung aktivieren, ist eine Nachverfolgung der Änderungen zur Erfüllung dieser Anforderungen möglicherweise nicht erforderlich.

Besitzbasierte Zugriffssteuerung

Sie können den Zugriff so einschränken, dass nur der Benutzer auf ein Feature zugreifen darf, der es erstellt hat. Dazu müssen Sie das Creator-Feld festlegen und den Service so konfigurieren, dass die Zugriffssteuerung auf Grundlage der Person erfolgt, die das Feature erstellt hat. Ausführlichere Erläuterungen finden Sie unter Besitzbasierte Zugriffssteuerung für Feature-Services aktivieren.

Editor-Tracking in Web- und Desktop-Clients

Die Bearbeitung von Layern in Webanwendungen mit aktiviertem Editor-Tracking erfolgt auf die gleiche Weise wie bei Layern, für die kein Editor-Tracking aktiviert wurde. Je nachdem, wie der Layer mit dem Feature-Service erstellt wurde, sind die Editor-Tracking-Felder in Clients nicht sichtbar oder sie werden nur als schreibgeschützt angezeigt. Wenn Änderungen vom Client gesendet werden, werden Informationen wie der Web-Benutzer, der die Änderungen vorgenommen hat, einbezogen. Je nachdem, welche Felder aktiviert sind, werden der Web-Benutzer und das UTC-Datum, an dem die Änderungen in die Datenbank übernommen wurden, in die Tracking-Felder geschrieben. Das Creator-Feld und das Feld "Erstellungsdatum" werden nur für Einfügungen festgelegt und werden niemals geändert.

Verwenden eines integrierten Sicherheitsmodells

Sie könnten ggf. ein integriertes Sicherheitsmodell mit Feature-Services implementieren, in dem ein Editor in ArcGIS for Desktop genauso angezeigt wird wie in Webanwendungen. Dadurch kann beispielsweise ein Benutzer namens Bob Änderungen in einer Desktop-Sitzung oder in einer Webediting-Anwendung vornehmen und für den Datenbankdatensatz den gleichen Editor in beiden Umgebungen verwenden. Um dies zu ermöglichen, verwenden Sie in ArcGIS for Desktop und auf dem ArcGIS-Server die gleichen Anmeldeinformationen und geben keine Benutzerdomäne (siehe Erläuterungen unten) im Service an.

Verwenden von lokalen Bearbeitungsbefehlen

Feature-Services ermöglichen eine optionale Bearbeitung durch lokale Bearbeitungsbefehle. Mit den lokalen Bearbeitungsbefehlen wird eine replizierte Kopie der Daten (Child-Replikat) vom Server in den Desktop-Client geschrieben. Der Client nimmt dann Änderungen an der lokalen Kopie vor und synchronisiert die Änderungen mit dem Server. Der Editor und die Editor-Daten, die in den Server geschrieben werden, basieren auf dem Benutzer, der sich beim Server angemeldet hat, um die Synchronisierung durchzuführen, bzw. auf dem Datum, an dem die Bearbeitung durchgeführt wurde. Der Benutzer, der bei der letzten lokalen Desktop-Editiersitzung erfasst wurde, wird vom Server ignoriert.

Editor-Tracking und Zeitzonen

Beim Arbeiten mit dem Feature-Service über REST werden alle Datumsangaben in UTC aufgezeichnet. Wenn Sie Editor-Tracking für eine Feature-Class aktivieren, müssen Sie sicherstellen, dass die Änderungen in UTC aufgezeichnet werden. Feature-Services unterstützen die Datenbankzeit nicht als Zeitzone zum Verfolgen von Änderungen.

Verwenden einer Domäne beim Editor-Tracking

Mit Editor-Tracking können Sie festlegen, ob eine Domäne (z. B. @esri.com) an den Namen des Benutzers angehängt werden soll, der die Daten bearbeitet. Dies kann auch dann hilfreich sein, wenn Sie nicht den ArcGIS-Server verwenden. Wenn es z. B. einen Mitarbeiter mit dem Namen John im Büro in Denver und einen anderen im Büro in Seattle gibt, können Sie ihre Änderungen anhand von John@denver bzw. John@seattle verfolgen, damit die jeweiligen Änderungen eindeutig zugeordnet werden können.

Sie können auch eine Domäne an die Änderungen anhängen, die über den ArcGIS-Server vorgenommen wurden. Wenn Sie auf einen gesicherten Feature-Service zugreifen, speichert der ArcGIS-Server Ihren Benutzernamen und wendet ihn auf alle Änderungen an, die Sie mit Editor-Tracking durchgeführt haben. Der ArcGIS-Server hängt außerdem jede Domäne an, die Sie für den Feature-Service konfiguriert haben.

Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Die Benutzerin Mary meldet sich beim ArcGIS-Server an und nimmt Änderungen vor. Der Ersteller wird in der Geodatabase als Mary festgelegt. Wenn Sie den Feature-Service so konfigurieren, dass die Domäne @server verwendet wird, werden alle nachfolgenden Änderungen in der Datenbank unter dem Namen Mary@server angezeigt.

Zum Einstellen einer Domäne für einen Feature-Service führen Sie die folgenden Schritte aus:

In ArcGIS Server Manager

  1. Öffnen Sie Manager, und melden Sie sich an. Weitere Hilfe zu diesem Schritt finden Sie unter Anmelden bei Manager.
  2. Klicken Sie auf Services > Services verwalten.
  3. Klicken Sie im Modul Services auf den Namen des Feature-Service. Wenn der Service nicht in der Liste angezeigt wird, befindet er sich möglicherweise in einem Ordner im Verzeichnis Site (Stammverzeichnis).
  4. Klicken Sie im Modul Bearbeiten auf Funktionen.
  5. Klicken Sie auf Feature-Zugriff (achten Sie darauf, das Kontrollkästchen nicht zu deaktivieren).
  6. Klicken Sie im Abschnitt Eigenschaften auf Erweiterte Optionen.
  7. Wählen Sie Benutzernamen mit Bereich beim Übernehmen von Änderungen qualifizieren.
  8. Legen Sie fest, ob die Standarddomäne oder eine selbst definierte Domäne verwendet werden soll.
  9. Klicken Sie auf OK.

In ArcGIS for Desktop:

  1. Erweitern Sie im Kataloginhaltsverzeichnis den Knoten GIS-Server.
  2. Doppelklicken Sie auf die administrative Verbindung mit dem ArcGIS-Server. Anweisungen zum Herstellen der Verbindung finden Sie unter Herstellen einer Administratorverbindung mit dem ArcGIS-Server in ArcGIS for Desktop.
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den zugehörigen Karten-Service des Feature-Service und wählen Sie Service-Eigenschaften.
  4. Klicken Sie im Dialogfeld Service-Editor auf die Registerkarte Feature-Zugriff.
  5. Klicken Sie auf Erweiterte Optionen.
  6. Wählen Sie im Fenster Erweiterte Feature-Service-Optionen die Option Beim Anwenden von Änderungen Bereich zu Benutzername hinzufügen.
  7. Legen Sie fest, ob die Standarddomäne oder eine selbst definierte Domäne verwendet werden soll.
  8. Klicken Sie auf OK.

Wenn der Server erkennt, dass der angemeldete Benutzername bereits einen Bereich enthält, hängt der Server nicht seinen eigenen Bereich an.

Benutzer können zwischen der Datenbank und Serverdomänen zugeordnet werden. Dies bietet sich an, wenn Benutzer Änderungen direkt in die Geodatabase in ArcGIS for Desktop und auch über das Web durch einen Feature-Service eingeben müssen. Sie können festlegen, dass der gleiche Benutzer in beiden Umgebungen angemeldet wird. Führen Sie zu diesem Zweck die folgenden Schritte aus:

  1. Richten Sie Konten mit übereinstimmenden Anmeldeinformationen in ArcGIS for Desktop und auf dem ArcGIS-Server ein.
  2. Legen Sie fest, ob die Datenbank und der Server den gleichen Bereich oder gar keinen Bereich verwenden.
9/23/2013