Lernprogramm: Durchführen einer Fabric-Anpassung der kleinsten Quadrate
Dieses Thema gilt nur für ArcGIS for Desktop Standard und ArcGIS for Desktop Advanced.
In diesem Lernprogramm wird ein allgemeiner Workflow für eine Parcel Fabric-Anpassung der kleinsten Quadrate beschrieben. Die Anpassung verwendet die gespeicherten Peilungen und Entfernungen für die Flurstückslinien zusammen mit den Passpunktkoordinaten, um eine optimale Lösung aus allen Punkten im ausgewählten Netzwerk zu erhalten. In diesem Lernprogramm wurden die Passpunkte bereits eingegeben und mit ihren entsprechenden Fabric-Punkten verknüpft. Beim Ausführen einer Fabric-Anpassung wird eine Zusammenfassung der Anpassung angezeigt. In der Zusammenfassung der Anpassung sind Informationen dazu enthalten, wie gut Liniendimensionen (COGO-Attribute) angepasst wurden, um die bestmögliche Lösung zu erzielen. Die Zusammenfassung hilft dabei, Probleme oder Fehler in Bezug auf die Flurstücksdaten zu erkennen, die korrigiert werden müssen. Nachdem die Fehler korrigiert wurden, kann die Anpassung auf die Fabric-Punkte im ausgewählten Netzwerk angewendet werden. Die Anpassung wird immer wieder ausgeführt, bis der maximale Versatz in den Nord- und Ostwerten nahe Null ist, d. h. die Anpassung ist zu einer optimalen Lösung konvergiert.
- Öffnen Sie ArcMap, und laden Sie das Kartendokument "Parcel Editing" (ParcelEditing.mxd) im Ordner \ArcTutor\Parcel Editing\.
- Zoomen Sie zu dem unten dargestellten Fabric-Anpassungsbereich oder klicken Sie auf das Menü Lesezeichen und dann auf Fabric Adjustment Area.
- Klicken Sie auf den Pfeil Flurstückseditor und dann auf Bearbeitung starten.
- Klicken Sie auf das Werkzeug Passpunkte beibehalten (das Werkzeug befindet sich auf der Werkzeugleiste Flurstückseditor).
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Einpassung prüfen.
- Schließen Sie das Dialogfeld Passpunkt.
- Klicken Sie auf das Werkzeug Flurstück-Features auswählen auf der Werkzeugleiste Flurstückseditor und ziehen Sie einen Rahmen, um alle Flurstücke im Fabric-Anpassungsbereich auszuwählen.
- Klicken Sie auf den Pfeil Flurstückseditor und dann auf Anpassen.
- Geben Sie im Dialogfeld Koordinaten anpassen den Wert 0,100 US Survey Feet für die Toleranz Streckenresiduen ein.
- Lassen Sie beide Nachbearbeitungsoptionen deaktiviert. Die Nachbearbeitung erfolgt nachdem die Anpassungsverschiebungen in 0,00 konvertiert wurden.
- Übernehmen Sie alle anderen Standardwerte im Dialogfeld Koordinaten anpassen, und klicken Sie auf Ausführen.
- Suchen Sie im Bericht die Überschrift Flurstückslinienbericht - Unterschied zwischen berechnetem und beobachtetem/aufgezeichnetem Wert.
- Klicken Sie auf Ergebnisdatei, um auf die Ergebnisdatei der Anpassungszusammenfassung zuzugreifen.
- Klicken Sie auf Abbrechen, um das Dialogfeld Zusammenfassung der Anpassung der kleinsten Quadrate zu schließen.
- Klicken Sie auf Abbrechen, um das Dialogfeld Koordinaten anpassen zu schließen.
- Verwenden Sie das Werkzeug Flurstück-Features auswählen Ziehen Sie ein leeres Feld auf die Kartenanzeige, um die Auswahl der angepassten Flurstücke aufzuheben.
- Klicken Sie auf das Werkzeug Punktbericht. Öffnet das Dialogfeld Punktbericht.
- Verschieben Sie gegebenenfalls das Dialogfeld Punktbericht so, dass alle Anpassungsflurstücke sichtbar sind.
- Klicken Sie im Dialogfeld Punktbericht auf die eine Punktschaltfläche, und geben Sie im Textfeld Punkt-ID den Wert 876 ein.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Bericht.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Kartenlage.
- Klicken Sie im Fenster Inhaltsverzeichnis mit der rechten Maustaste auf den Punkte-Sublayer, und klicken Sie auf Features beschriften, um die Punkt-ID-Beschriftungen für die Punkte zu aktivieren.
- Klicken Sie bei geöffnetem Dialogfeld Punktbericht auf das Werkzeug Vergrößern, das sich auf der Werkzeugleiste Werkzeuge befindet, und ziehen Sie einen Rahmen, um zur Position der Punkt-ID 876 zu zoomen.
- Schließen Sie das Dialogfeld Punktbericht.
- Klicken Sie auf das Werkzeug Führt unverbundene Punkte innerhalb eines bestimmten Rechtecks zusammen auf der Werkzeugleiste Flurstückseditor.
- Ziehen Sie einen Rahmen um die Schlusspunkte.
- Klicken Sie im Dialogfeld Mittelwertpunkte auf OK, um die mittlere Standardpunkttoleranz zu übernehmen.
- Schließen Sie die Anpassungsergebnisdatei.
- Zoomen Sie zurück zur Ausdehnung der Anpassungsflurstücke. Klicken Sie auf das Menü Lesezeichen und anschließend auf Fabric-Anpassungsbereich.
- Öffnen Sie das Auftragsbuch. Klicken Sie auf den Pfeil Flurstückseditor und dann auf Auftragsbuch.
- Schließen Sie das Auftragsbuch.
- Klicken Sie auf das Werkzeug Flurstück-Features auswählen auf der Werkzeugleiste Flurstückseditor, und ziehen Sie einen Rahmen, um alle Flurstücke im Fabric-Anpassungsbereich auszuwählen (siehe Schritt 6).
- Klicken Sie auf Flurstückseditor > Anpassen.
- Geben Sie im Dialogfeld Koordinaten anpassen für die Prüftoleranz Abstände den Wert 0,3 ein.
- Klicken Sie auf Ausführen.
- Klicken Sie im Dialogfeld Zusammenfassung der Anpassung der kleinsten Quadrate auf Übernehmen.
- Klicken Sie im Dialogfeld Koordinaten anpassen auf Ausführen, um den zweiten Anpassungsdurchlauf zu starten.
- Das Dataset enthält einen schwerwiegenden Fehler und eine Lösung ist erst möglich, nachdem dieser Fehler behoben wurde.
- Die beste Lösung für das betreffende Dataset wurde bereits erzielt und die Lösung konvergiert nur, um bei der nächsten Iteration zu divergieren. Dieser Fall tritt ein, wenn die Konvergenz mit dem Ostwert 0,00 und dem Nordwert 0,00 für die Qualität und die Genauigkeit des Datasets zu streng ist.
- Klicken Sie auf Übernehmen und führen Sie die Anpassung zum dritten Mal durch.
- Klicken Sie im Dialogfeld Zusammenfassung der Anpassung der kleinsten Quadrate zum dritten Mal auf Übernehmen und anschließend auf OK.
- Wählen Sie die Option Linienpunkte auf Linien erzwingen falls innerhalb, und lassen Sie die Standardtoleranz bei 0,328 Fuß.
- Klicken Sie auf Ausführen, um die Anpassung noch einmal auszuführen.
- Klicken Sie auf Übernehmen und im Dialogfeld Koordinaten anpassen auf OK, um die Anpassung zu übernehmen und zu beenden.
- Klicken Sie auf Flurstückseditor > Änderungen speichern, um die Editiersitzung zu speichern und das Lernprogramm abzuschließen.
Es wird empfohlen, vor dem Ausführen einer Fabric-Anpassung der kleinsten Quadrate stets eine Einpassungsprüfung für die Passpunkte auszuführen. Die Residuen der Einpassungsprüfung geben an, wie gut sich das Flurstücknetzwerk auf das zugehörige Passpunktnetzwerk einpasst. Flurstücklinien müssen mindestens um die Menge von Residuen aus der Einpassungsprüfung in der Anpassung der kleinsten Quadrate angepasst werden. Daher können Residuen aus Einpassungsprüfungen als Richtlinie zum Festlegen von Anpassungstoleranzen im Dialogfeld Koordinaten anpassen verwendet werden. Beispiel: Das Passpunktnetzwerk kann vom Flurstücksnetzwerk um 6 Meter versetzt liegen. Die 6-Meter-Anpassungstoleranzen sind zur erfolgreichen Anpassung jedoch nicht erforderlich.
Sie müssen die Passpunkte nicht auswählen, die in der Anpassung verwendet werden. Passpunkte werden automatisch für ausgewählte Flurstücken erkannt, da sie mit Fabric-Punkten verknüpft sind.
Wenn Sie zum ersten Mal eine Anpassung für ein Flurstücknetzwerk ausführen, besteht der erste Schritt darin, die Anpassungszusammenfassung zu verwenden, die im Dialogfeld Zusammenfassung der Anpassung der kleinsten Quadrate angezeigt wird. Ihr können Sie entnehmen, wie gut die Liniendimensionen (COGO-Attribute) sind und ob potenzielle Probleme in den Daten vorhanden sind, die korrigiert werden müssen. Der Anpassungsprozess berechnet Koordinaten, die die optimale Position für alle Fabric-Punkte darstellen. Diese Berechnung verwendet alle Peilungs- und Entfernungswerte für die Linien.
Die Anpassungsberechnung ändert nicht die ursprünglichen COGO-Attribute für Linien.
Die Anpassungszusammenfassung vergleicht die neuen Positionen der Flurstückslinien mit den ursprünglich beobachteten oder aufgezeichneten COGO-Dimensionen und meldet die Unterschiede zwischen den berechneten und den beobachteten Werten. Diese Zahlen werden als Residuen bezeichnet. Residuen, die im Vergleich zu Residuentoleranzen, die Sie im Dialogfeld Koordinaten anpassen angegeben haben, groß sind, sind Ausreißer, d. h. sie liegen außerhalb des erwarteten Bereichs. Das bedeutet, dass die angegebenen Residuentoleranzen die Toleranz für Ausreißer in den Daten definiert. Wenn Sie höhere Residuentoleranzen auswählen, bedeutet das, dass Sie bereit sind, größere Unterschiede zwischen den angepassten Endpunkten von Linien und den zugeordneten COGO-Werten zu akzeptieren. Im Bericht werden nur Residuen angezeigt, die größer als die angegebenen Strecken- und Peilungsresiduentoleranzen sind. Bevor Sie die Daten nicht kennen, wissen Sie nicht, welche Residuentoleranzen Sie verwenden sollen. Der in diesem Lernprogramm beschriebene Ansatz zeigt, wie Ergebnisse in der Anpassungszusammenfassung zu interpretieren sind, und ermöglicht es Ihnen, die Flurstücksdaten abzurufen und passende Residuentoleranzen für die Flurstücke, die Sie anpassen, zu wählen.
Weitere Informationen zu Residuentoleranzen im Dialogfeld "Koordinaten anpassen"
Eine Fabric-Anpassung schlägt fehl, wenn ein Residuum mehr als das Dreifache der Peilungs- oder Streckenresiduentoleranz beträgt.
Die Residuen werden durch eine vorläufige Anpassung bestimmt; in dieser Phase wurde die Position keines der Punkte in der Datenbank geändert.
Diese fünf Ausreißer in den Linien treten in zwei Flurstücken auf: LS 269/LS 269 und ROS 6692/ROS 6692. (Diese Flurstücke wurden gespeichert und stellen die Plangrenzen/Unterteilungen dar. Daher sind Planname und Flurstückname identisch. Die Benennungskonvention im Bericht ist [Flurstückname]/[Planname])
Der größte Ausreißer dieser fünf Linien beträgt 0,622 Fuß. Das bedeutet, dass für eine erfolgreiche Anpassung die Toleranz Streckenresiduen mindestens ein Drittel dieses Wertes betragen sollte – anders ausgedrückt: nach dem Runden auf zwei Dezimalstellen mindestens 0,21.
Ein einfacher Ansatz für eine erfolgreiche Anpassung ist die Erhöhung der Residuentoleranzen. Wenn jedoch die erforderlichen Residuentoleranzen für eine erfolgreiche Anpassung sehr groß sind (10 Fuß oder mehr), ist das ein eindeutiges Anzeichen für Fehler in den Daten. In diesen Fällen ist es wichtig zu überprüfen, ob die Werte, die für diese gemeldeten Problemlinien aufgezeichnet wurden, mit den ursprünglichen Datensatzwerten übereinstimmen, die in der Beschreibung aus dem Bestandsverzeichnis des Grundbuchs für das Flurstück gefunden wurden.
Beachten Sie, dass auch zwei Punkte mit der Objekt-ID 876 und 881 vorhanden sind, die sich sehr dicht beieinander befinden. Diese beiden Punkte sind unter dem Schlusspunktebericht aufgeführt. Schlusspunkte sind Fabric-Punkte, die näher als die angegebene Toleranz unter Schlusspunktbericht beieinander liegen und nicht durch eine Linie miteinander verbunden sind.
Schlusspunkte geben an, dass die Punkte höchstwahrscheinlich ein und denselben Punkt bilden sollen, dass eine topologische Inkonsistenz besteht und dass diese Punkte zusammengeführt werden sollten. Es ist wichtig, dass Schlusspunkte zusammengeführt werden, da sich dadurch die Redundanz im Netzwerk erhöht und dies wiederum eine erfolgreiche Anpassung unterstützt. Wenn sich beispielsweise zwei Punkte dicht beieinander befinden, von denen jeder zwei Linien besitzt, die ihre Position definieren, können Sie die Punkte zusammenführen und die Redundanz erhöhen, indem Sie über vier Linien verfügen, die die Position von nur einem Punkt definieren.
Die Zusammenfassung der Anpassung der kleinsten Quadrate enthält Informationen zu den erforderlichen Aktionen für eine erfolgreiche Anpassung: erstens die Vergrößerung der Residuentoleranzen und zweitens die Zusammenführung dicht beieinander liegender Punkte. Die Erhöhung der Streckenresiduentoleranz auf 0,21 Fuß sorgt dafür, dass diese Anpassung für diesen bestimmten Satz von Flurstücksdaten erfolgreich abgeschlossen wird. Nachdem die Punkte zusammengeführt sind, wurden die Daten jedoch geändert, und es sind andere Anpassungszusammenfassungsergebnisse zu erwarten. Falls die vorherige Anpassung nicht erfolgreich war, ist eine gute Faustregel, den zuvor verwendeten Wert zu verdreifachen. Verwenden Sie in diesem Fall 0,3 Fuß. Allerdings müssen die Schlusspunkte zuerst zusammengeführt werden.
Die Fabric ist nicht editierbar, wenn das Dialogfeld Zusammenfassung der Anpassung der kleinsten Quadrate geöffnet ist; die Informationen in der Anpassungszusammenfassung stehen jedoch auch in der Ergebnisdatei zur Verfügung.
Sie können auch nach dem Übernehmen einer Anpassung auf die Schaltfläche Rückgängig des Werkzeugs Standard klicken, um die Anpassung der kleinsten Quadrate rückgängig zu machen.